28.4.2012, Samstag
Ein ganz normaler Tag…
In der
Früh bin ich mit dem Gefühl aufgewacht, heute passiert nicht viel. Tja, meine
Intuition hat wohl noch geschlafen.
Nachdem
die erste Partie Kühe an den Melkmaschinen angeschlossen ist, geh ich immer die
Liegeflächen im Stall mit Sägespäne einstreuen. Die Sägespäne wird in einem
Durchgang zwischen Milchkuhstall und Kälberstall (der für die älteren Kälber,
die ganz kleinen sind auf der anderen Seite) gelagert. Dort sind auch die Säcke
mit den Pellets, die ein Teil der älteren Kälber und die „trockenen“ Kühe in
die Gerste gemischt bekommen.
Als ich
die Tür zu diesem Durchgang heute in der Früh öffnete, kam mir erstmal eine
Staubwolke entgegen, durch die ich wage einige Kuhärsche ausmachen konnte, die
sich mit schuldbewusster Eile aus dem Staub machten. Die Viecher hatten ein
Eisenteil, das locker war, aus ihrem Zaun gerissen und im gesamten Stall eine
Sauerei hinterlassen. Wobei das Wort hier ungerecht ist, waren ja Kühe, die das
angestellt hatten, keine Schweine. Aber „Kuherei“ gibt’s nun mal nicht, in der
deutschen Sprache. Irgendwie hatten die nicht nur die Heuballen im Futtergang
halb aufgefressen und den Rest im ganzen Stall verstreut, nein, die hatten es
doch tatsächlich auchnoch geschafft, die Türe zum Sägespäne- und Pelletslager
zu öffnen. Wie es dort dann ausgesehen hat, kann man sich ja vorstellen. Die
Sägespänesäcke waren leer und der Inhalt am Boden verteilt, gemeinsam mit dem
rosa Desinfektionsstaub (den ich sonst immer in die Späne reinmische) und einem
kleinen Teil der Pellets. Den Rest hatten sie gefressen.
Ich
holte erstmal Robert, man der war vielleicht fuchsteufelswild (und schonwieder
wird ein anderes Tier schlechtgemacht, die armen Füchse können nichts für die
doofen Rindviecher). Mit einem Besenstiel jagte er die Kühe zurück in ihre
Geimeinschaftsbox, bzw. einen Teil in die Nachbarsbox. Dabei drosch er so fest
auf die Kühe ein, dass der Besenstiel zersplitterte. Aber die Kühe haben ja ein
dickes Fell (bildlich gesprochen) und zeigten sich davon eher wenig
beeindruckt.
Ich
durfte dann mit der Schaufel die ganze Späne in die alte Badewanne schaufeln,
(in die normalerweise ein Sack nach dem anderen reinkommt), inklusive Pellets
und Desinfektionsstaub.
War
aber auch ein extrablödes timing der Kühe, hätten sich die Aktion gestern in
der Früh gerissen, wäre nichts passiert. Da war nämlich nur eine Handvoll
Pellets übrig und keine Späne, wir haben erst am gestern Nachmittag den Vorrat
aufgestockt.
Dann
mussten wir noch eine Kuh in die Extrabox bringen, weil die sich wahrscheinlich
ein Bein gebrochen hat. Keine Ahnung, wie die das angestellt hat, aber das wird
ihr wohl das Leben kosten. Kühe sind echt unglaublich schmerzresistent, die Kuh
humpelte tapfer quer durch den Stall vor uns her und legte sich in der Extrabox
nicht etwa hin, das einzige das sie interessierte, was das Heu und die Pellets.
Zu
Mittag sind wir dann auf eine Messe gefahren, auf der vorgestellt wurde, was im
Skagafjörd so gemacht wird. Und fast bei jedem Stand gabs Gratisschokolade,
gemeine Versuchung ;)
Dann waren
wir noch in einem Schafstall beim Tag der offenen Tür, mann, die Lämmchen sind
vlt putzig! ^^
Den
Rest des Nachmittages wurde relaxt, durch den Regen war nicht einmal Robert
motiviert draußen zu arbeiten, obwohl der normalerweise den ganzen Tag nicht ins
Haus kommt.
Am
Abend im Stall wartete dann noch eine große, naja eigentlich kleine,
Überraschung auf uns. Es war schonwieder ein Kalb geboren, dieses Mal habs aber
nicht ich gefunden ^^ Annika hatte mit diesem erst viel später gerechnet…
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