Sonntag, 29. April 2012

Ein ganz normaler Samstag


28.4.2012, Samstag
Ein ganz normaler Tag…
In der Früh bin ich mit dem Gefühl aufgewacht, heute passiert nicht viel. Tja, meine Intuition hat wohl noch geschlafen.
Nachdem die erste Partie Kühe an den Melkmaschinen angeschlossen ist, geh ich immer die Liegeflächen im Stall mit Sägespäne einstreuen. Die Sägespäne wird in einem Durchgang zwischen Milchkuhstall und Kälberstall (der für die älteren Kälber, die ganz kleinen sind auf der anderen Seite) gelagert. Dort sind auch die Säcke mit den Pellets, die ein Teil der älteren Kälber und die „trockenen“ Kühe in die Gerste gemischt bekommen.
Als ich die Tür zu diesem Durchgang heute in der Früh öffnete, kam mir erstmal eine Staubwolke entgegen, durch die ich wage einige Kuhärsche ausmachen konnte, die sich mit schuldbewusster Eile aus dem Staub machten. Die Viecher hatten ein Eisenteil, das locker war, aus ihrem Zaun gerissen und im gesamten Stall eine Sauerei hinterlassen. Wobei das Wort hier ungerecht ist, waren ja Kühe, die das angestellt hatten, keine Schweine. Aber „Kuherei“ gibt’s nun mal nicht, in der deutschen Sprache. Irgendwie hatten die nicht nur die Heuballen im Futtergang halb aufgefressen und den Rest im ganzen Stall verstreut, nein, die hatten es doch tatsächlich auchnoch geschafft, die Türe zum Sägespäne- und Pelletslager zu öffnen. Wie es dort dann ausgesehen hat, kann man sich ja vorstellen. Die Sägespänesäcke waren leer und der Inhalt am Boden verteilt, gemeinsam mit dem rosa Desinfektionsstaub (den ich sonst immer in die Späne reinmische) und einem kleinen Teil der Pellets. Den Rest hatten sie gefressen.
Ich holte erstmal Robert, man der war vielleicht fuchsteufelswild (und schonwieder wird ein anderes Tier schlechtgemacht, die armen Füchse können nichts für die doofen Rindviecher). Mit einem Besenstiel jagte er die Kühe zurück in ihre Geimeinschaftsbox, bzw. einen Teil in die Nachbarsbox. Dabei drosch er so fest auf die Kühe ein, dass der Besenstiel zersplitterte. Aber die Kühe haben ja ein dickes Fell (bildlich gesprochen) und zeigten sich davon eher wenig beeindruckt.
Ich durfte dann mit der Schaufel die ganze Späne in die alte Badewanne schaufeln, (in die normalerweise ein Sack nach dem anderen reinkommt), inklusive Pellets und Desinfektionsstaub.
War aber auch ein extrablödes timing der Kühe, hätten sich die Aktion gestern in der Früh gerissen, wäre nichts passiert. Da war nämlich nur eine Handvoll Pellets übrig und keine Späne, wir haben erst am gestern Nachmittag den Vorrat aufgestockt.
Dann mussten wir noch eine Kuh in die Extrabox bringen, weil die sich wahrscheinlich ein Bein gebrochen hat. Keine Ahnung, wie die das angestellt hat, aber das wird ihr wohl das Leben kosten. Kühe sind echt unglaublich schmerzresistent, die Kuh humpelte tapfer quer durch den Stall vor uns her und legte sich in der Extrabox nicht etwa hin, das einzige das sie interessierte, was das Heu und die Pellets.
Zu Mittag sind wir dann auf eine Messe gefahren, auf der vorgestellt wurde, was im Skagafjörd so gemacht wird. Und fast bei jedem Stand gabs Gratisschokolade, gemeine Versuchung ;)
Dann waren wir noch in einem Schafstall beim Tag der offenen Tür, mann, die Lämmchen sind vlt putzig! ^^
Den Rest des Nachmittages wurde relaxt, durch den Regen war nicht einmal Robert motiviert draußen zu arbeiten, obwohl der normalerweise den ganzen Tag nicht ins Haus kommt.
Am Abend im Stall wartete dann noch eine große, naja eigentlich kleine, Überraschung auf uns. Es war schonwieder ein Kalb geboren, dieses Mal habs aber nicht ich gefunden ^^ Annika hatte mit diesem erst viel später gerechnet…

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