Samstag, 3. Dezember 2016

3 Länder in 5 Tagen

more Isle of Arran
Sally’s Familie war am zweiten Wochenende zu Besuch, ihre Tochter Sarah mit Ehemann Robin und Sohn Fergus. Der kleine Zwerg war erst 3 Wochen alt und echt zum knuddeln ^^
Da die drei „mein“ Zimmer bekamen, „musste“ ich in eins der Cottages ziehen. Gina kam zu Besuch und blieb die Nacht von Sa auf So bei mir. Am So fuhr ich dann zu ihr nach Lamlash, eine ihrer Lehrer-Kolleginnen kam auch vorbei und wir feierten eine kleine Pizza Party.
An meinem letzten Abend auf der Insel (Dienstag) lud mich Gina ein mit ihr und ein paar ihrer Kollegen essen zu gehen.
Dann war es Zeit die Koffer – nein den Rucksack zu packen und sich wieder einmal von einem workaway-Platz zu verabschieden. Sally fuhr auch wieder nach Glasgow, um Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und hat mich am Weg dahin in Kilmarnock bei Dylan und seinem Bruder Kyle abgesetzt…

Kilmarnock
…wo ich fast eine Woche damit verbracht habe mit den beiden Windhunden Zoe und Jade spazieren zu gehen, mit Kyle‘s Sohn Matador zu spielen und Pizza zu backen.



good night Newcastle


Newcastle & Amsterdam
Am 21. Nov. sind Dylan und ich von Kilmarnock nach Newcastle getrampt, von wo aus wir mit der Fähre nach Amsterdam gefahren sind. Wir sind mit 3 verschiedenen Autos mitgefahren, wobei wir mit den ersten beiden nur kurze Strecken zurückgelegt haben und mit dem dritten dann den Großteil. Blöderweise hatten wir am Weg eine Reifenpanne, und wir mussten dann ziemlich lange warten, bis das repariert war. Wir hätten zwar versuchen können, andere Autos zu stoppen, waren aber zu faul dazu. Als der Reifen dann ersetzt war, war es schon dunkel und kalt – es gab keine Heizung im Auto – und als uns der Fahrer dann direkt zu der Adresse unseres Couchsurfing-Hosts Megan gefahren hat waren wir ziemlich dankbar.
Wir mussten dann noch ein bisschen Zeit totschlagen, da Megan auch grade erst auf der Heimreise von Prag war und selbst noch nicht zuhause war, als wir dort ankamen.
good morning Amsterdam
Am nächsten Morgen musste sie zur Arbeit, wir durften glücklicherweise ausschlafen, unsere Fähre legte auch erst um 17 Uhr ab. Wir hatten absolut keine Eile. Am Nachmittag sind wir ein bisschen in Newcastle herumgelaufen, haben uns am Weihnachtsmarkt fast vom Duft der Süßigkeiten verführen lassen, sind dann doch vernünftig gewesen und haben Obst, Gemüse und Hummus gekauft (wovon wir uns seit Tagen hauptsächlich ernähren) und sind schlussendlich per Bus zum Hafen  gefahren.
Wir mussten auf der Fähre 1 ½ Stunden vor Abfahrtszeit einchecken. Als sie mir bei der Sicherheitskontrolle fast mein Taschenmesser abgenommen hatten sank mir mein Herz kurz in die Hose, aber mein absolut unschuldiges und ehrliches Gesicht hat die Security-Beamten wohl davon überzeugt, dass ich damit nichts außer unsere Karotten kille und ich durfte es behalten.
Nach 15 ½ Stunden auf der Fähre ankerten wir im Hafen von Amsterdam.
Amsterdam ist eine unglaublich entspannte Stadt, zumindest im touristischen Stadtkern. Kein Wunder, sind ja alle durchgehend stoned, mehr oder weniger ;)
Am meisten fasziniert haben mich die grünen Papageien, die überall herumfliegen – ob die wo ausgekommen sind? Die Stadt ist in erster Linie für Radfahrer gebaut, dann kommen Fußgänger und zum Schluss erst Autos: I like! Da kann sich Linz mal eine große Scheibe von abschneiden…
Dinge, die ich sonst noch so gelernt hab:
nosy sea gull
cycle path sounds like psychopath
peanut butter is typical for the Netherlands
we tend to walk in circles (beide totale offline-Karten-Navigations-Chaoten)
und
Karma’s a bitch!
Während wir am Freitag versucht haben in Amsterdam ein Auto zu stoppen und eine Mitfahrgelegenheit nach Arnhem zu bekommen, konnten wir viele verschiedene Reaktionen der Auto- und MitfahrerInnen beobachten: oft ein entschuldigendes Lächeln, manchmal ein verlegenes Beiseite-schaun, hin und wieder nach oben gereckte Daumen, Peace-Zeichen oder winkende Menschen und beizeiten mal ein Mittelfinger. Eine Person fühlte sich durch unsere Anwesenheit offensichtlich so bedroht, dass sie das Bedürfnis verspürte uns dieses Unwohlsein durch Ausspucken zu demonstrieren. Nicht so nett. But karma’s a bitch! – und ließ den Fahrwind des Autos die Spucke ins Gesicht des Absenders wehen. Shit happens… uns hats den Tag versüßt.
Nach 2 Stunden warten nahm uns dann endlich jemand mit, bis fast nach Arnhem, wo wir dann kurz vor der Stadt auf einer Tankstelle an der Autobahn von 2 Deutschen aufgegabelt wurden, die uns bis nach Frankfurt mitnehmen hätten können. Wir haben kurz überlegt, aber… Neee, das wär ja viel zu einfach ;) Außerdem hatten wir ja schon unsere ganzen Couchsurfing-Hosts organisiert. Also haben wir uns in Arnhem wieder rausschmeißen lassen. Unser CS Platz dort war in einer WG bestehend aus 4 anfang-20-jährigen, die alle sehr entspannt waren. Deren Tagesrhytmus war nicht ganz kompatibel mit dem unseren, aber da wir die Gäste waren und im Wohnzimmer auf einer Matratze schliefen, mussten wir uns natürlich danach richten. Es war echt gemütlich, die Leute nett und wir haben viel gequatscht, aber unsere Gehirne fühlten sich durch den Schlafmangel an wie Matsch, als um halb 4 in der Früh endlich das Licht ausgemacht wurde.
Am Samstag klingelte der Wecker um halb 9 Uhr und wir spazierten wieder einmal zu einer Autobahnauffahrt. Also das war der Plan. Wegen Mangels an Recherche sind wir einmal mehr im Kreis gelaufen, bevor ich dann doch noch mal gegooglet habe. Hitchwiki hat uns dann zu einer Tankstelle navigiert. Die offiziell zu Fuß nicht erreichbar ist, weil Zaun rundherum. Zum Glück hatten offensichtlich andere Tramper dasselbe Problem wie wir und waren gleichzeitig besser ausgerüstet, denn an dem einen Ende des Zaunes war ein großes Loch drin. Durch ein Loch im Zaun zu klettern und ein mini-kurzes Stückchen neben der Autobahn zu gehen (Mama, es waren nur so um die 5m, kein Grund um sich Sorgen zu machen :P), um zur Tankstelle zu kommen schien uns sympathischer als wieder zurück zu latschen und mit der Suche nach einem geeigneten Standort von vorne zu beginnen. Wir fühlten uns ein bisschen wie Bonnie&Clyde. Nach einer Mitfahrgelegenheit mussten wir dann auch garnicht lange suchen und auf einmal waren wir schon in Deutschland!
Unsere Strecke für die kommenden Tage:
Duisburg – Frankfurt – Nürnberg – Passau
Bin schon gespannt, wie sich das Hitch-hiken in Deutschland gestalten wird =D