Sonntag, 13. Mai 2012

Reittour


13.5.2012, Samstag
Reittour mit Annika und Hanna
Das Highlight dieses Samstages war die Reittour mit Annika und Hanna (einer ihrer Freundinnen).
Es war lange nicht sicher, ob wir überhaupt reiten können würden, da der germanische Wettergott Thor das Bedürfnis hatte, seine Macht zu demonstrieren und Wind und Regen auf uns niederschickte. Zum Glück hatte er sich nach dem Mittagessen fertig ausgetobt und Annika und ich packten Náma, Milla und Villingur in den Hänger. Sättel plus Satteldecken, Zaumzeuge und Helme wurden in den Kofferraum verfrachtet und dann gings los zur Schwedin Hanna.
Dort angekommen musste sie erst noch Villingur beschlagen, denn er hatte sein Hufeisen vom rechten Vorderhuf in den vergangenen Tagen irgendwo verloren.
Gegen 15:00 begab sich unsere Truppe, bestehend aus drei Reiterinnen und fünf Pferden auf den Weg zum ersten Etappenziel: Kolkuós.




Der Reitweg von Hannas Hof bis Kolkuós wurde von vielen, vielen Zaungattern durchbrochen, welche man, um weiter zu kommen, natürlich öffnen und wieder schließen musste. Diese Aufgabe teilte Annika mir zu, da ich als einzige kein Handpferd mitführte. Oft war Hanna aber schneller mit absteigen und öffnen, da sie unseren Trupp anführte und ich ganz hinten ritt.
Kurz vor Kolkuós durchquerten wir die Weide einer Islandpferdeherde, die uns aber erst mal nicht spannender fand, als das Gras rundherum und uns ignorierte.
Beim ehemaligen Hafen angekommen, befreiten wir unsere Isis vorübergehend von ihrer Last und stellten sie in einem kleinen Paddock unter, die man auf jeder Weide in Island finden kann.
Kolkuós ist ein wunderschöner Ort, der dazu einlädt laue Sommernächte dort zu verbringen.

Als es Zeit wurde weiter zu reiten und wir zu unseren Pferden zurückkehrten, fanden wir dort mehr von den Vierbeinern vor, als wir zurückgelassen hatten. Die Herde, in deren Weide wir ungefragt eingedrungen waren und uns erst geflissentlich ignoriert hatte, war uns nun doch gefolgt und stand rund um die Ausrüstung herum. Zum Glück waren die Sättel, Zaumzeuge und Helme noch heil und wir bereiteten unsere Pferde zum Weiterreiten vor. Ein Teil der fremden Herde folgte uns noch ein Stück, bis sie wieder an Interesse verloren.
Entlang der Steilküste am Meer gings weiter zum nächsten Ziel: Bakki.
Die Reise dorthin war nicht ganz einfach, fiese Tore, die sich nicht öffnen lassen wollen und kleine, aber steile Schluchten stellten sich uns in den Weg, wurden von uns und unseren Pferden aber gemeistert.
Die Aussicht war unglaublich schön! Der einzige der etwas gegen mein ständiges „nach rechts blicken“ hatte, war mein Nacken, als Protest gegen die einseitige Bewegung verkrampften sich die Muskeln an der linken Seite ;)
Bei der Schafsfarm wurden wir herzlich empfangen und konnten unsere erschöpften Pferde in den Boxen der hauseigenen Pferde unterbringen. Das ist das tolle in Island, auf jeder Kuh- oder Schafsfarm gibt es immer auch eine Islandpferdeherde =D
Da es schon etwas spät war und das Wetter immer unfreundlicher wurde (bis dahin hatte es nur hin und wieder ein bisschen getröpfelt), beschlossen wir, bei Kaffee (für Annika und Hanna), Wasser (für mich) und Kuchen (für uns alle), dass die Pferde auf der Farm übernachten werden und wir am nächsten Tag entweder weiterreiten würden, oder die Pferde mit dem Hänge nach Hause bringen würden. Das lag wieder mal an unserem lieben Thor.
Der Freund von Hanna holte uns mit dem Farmauto von Bakki ab, denn wir mussten ja auch noch zu Hanna, da dort Annikas Auto stand. Die Fahrt war alles andere als rasend. Das Auto gab unwillige Geräusche von sich und so polterten wir im Schritttempo zurück. Endlich angekommen koppelten wir den Pferdehänger von Annikas Auto ab und fuhren, jetzt wieder in normalem Tempo, zurück nach Réttarholt. Schließlich war es Zeit die Kühe zu melken.
Der Abschluss des feinen Tages bildete das Finale von „Britain’s got talent“.



Fotos von der Reittour:








13.5.2012, Sonntag
Thor ist schlecht gelaunt
So gnädig uns Thor gestern gestimmt war, heute konnte er sein Temperament nicht in Zaum halten und blieb uns seinen eisigen Atem entgegen.
Die Luft ist angefüllt mit winzig kleinen Schneeflocken, die uns, vom Wind angetrieben, waagrecht ins Gesicht wirbeln.
Der Gute sollte mal einen Blick in den Kalender werfen, wir haben Mitte Mai, was soll der Schnee?! :P
 




Angesichts dieser Umstände verzichteten wir auf eine weitere Reittour und holten die Pferde mit dem Hänger ab.
Vor uns liegt ein schön fauler Sonntag =D

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen