Dienstag, 16. August 2016

Velkommen til Skiptvet

Nach 2 Stunden 15 Minuten Flugzeit landete mein NorwegianAir-Flieger pünktlich in Oslo-Gardermoen, von wo ich mit dem Zug zum Osloer Hauptbahnhof und dann weiter nach Askim fuhr. Ich kam gegen halb 5 am Nachmittag an und wurde von meinen workaway-Hosts Sossa und Geir abgeholt.
Noch am selben Abend haben wir zwei von Sossa’s Pferden zu ihrem Haus geholt, die vorübergehend auf der Koppel einer Freundin der beiden untergebracht waren. Ab jetzt wird mich der Duft nach Kamille daran erinnern, dort wächst so viel davon und ich hab mich gefühlt wie in einem Teesackerl ;)
Das erste Pferd, Kotsa, ging quasi von allein in den Hänger rein. Vom Zweiten, Janenna, haben wir eine Lektion in Sachen Geduld erteilt bekommen...
Da es schon dunkel war, als wir wieder zurück waren, entschieden wir uns die dritte Stute, Tingeling, erst am nächsten Tag zu holen und widmeten uns dem Abendessen, das Geir in der Zwischenzeit gezaubert hatte, ergänzt durch selbstgebrautes Bier, Weißwein aus der Wachau und Miles Davis.
Am Donnerstag holten wir in der Früh Tingeling nach Hause. Sossa hatte Besuch von einer Künstler-Kollegin, mit der sie gemeinsam ein Radio-Projekt mit geflüchteten Menschen macht.
Falter am Ribiselstrauch
Damit die beiden ihren Workflow nicht unterbrechen mussten, durfte ich noch vor Mittag meine Qualitäten als Chauffeurin beweisen und hab beim Jeep-ohne-Servolenkung-fahren ein kostenloses Oberarmtraining absolviert. Den Punkt „Autofahren in Norwegen“ hab ich also auch abgehakt. Geir hat den Zug nach Oslo erwischt, keine Verletzten, alles gut.
Der Nachmittag war der Himbeeren- und schwarze Ribisel- Ernte gewidmet.
Da Sossa und ihre Freundin später auch nach Oslo gefahren sind, hatte ich die Aufgabe Isabella zu empfangen, einen Tierärztin aus dem Burgenland, die sich auf die Zahnpflege der Pferde spezialisiert hat. Pferde-Zahnarzt ist kein überlaufenes Berufsfeld in Skandinavien, weswegen sie jedes Jahr in den Norden fährt und dort Zähne raspelt.

Isabella ist freitags zu anderen Kunden in der Nähe gefahren und erst spät am Abend wieder zurück gekommen, deshalb haben wir das Zähneputzen auf Samstag verschoben. Ich hab meine schwarze und rote Ribisel-Ernte fortgesetzt.

Kotsa beim Zahnarzt
Samstags haben wir dann die Pferde gemacht, Marmelade eingekocht und für den Abend vorbereitet.
Es kamen ein paar Freunde auf Besuch, es wurde gegessen (megaviel), getrunken (selbstgebrautes Bier), gequatscht (auf Englisch, damit ich auch was versteh) und gesungen (Johnny Cash und so).







Aus schlaftechnischen Gründen begann der Sonntag für uns erst mittags. Nach einem ausgiebigen Brunch haben wir wieder Marmelade bzw. Gelee eingekocht.
Sossa und ihre Schwester Kari haben mir gezeigt, wo ich mit den Hunden spazieren gehen kann. Das
blueberries, blueberrie EVERYWHERE!
ist eine meiner Aufgaben für Montag und Dienstag, wo die beiden und Geir nach Schweden fahren und eine „know your neighbour-tour“ machen. Das machen die drei einmal im Jahr, sie suchen sich eine Gegend aus und erkunden diese. Heuer umrunden um den See „Vättern“.
Das Gehen auf dem moosbewachsene federnde Boden, die vollkommene Stille, die nur hin und wieder durch Hundehecheln durchbrochen wird, von Blaubeersträuchern gesäumte Pfade und kleine verwachsene Teiche mit schwarzem Wasser haben eine Atmosphäre erzeugt, die mich Graugnome, Wilddruden und Rumpelwichte erwarten ließ.

Sargis, Molly und Máiste


mit den Hunden im Wald


















Montag und Dienstag waren dem Erledigen der Aufgaben gewidmet, die Sossa mir gestellt hatte. Dazu hatte auch noch Zeit zum Hunde und Pferde knuddeln, lesen und die Sonne genießen =)

1 Kommentar:

  1. Hört sich schön an :) drück die Pferde ganz doll von mir wer weiß wann ich das nächste Mal aus dieser großen Stadt rauskomme ;) xo gina

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