Sonntag, 7. Mai 2017

workaway - the next episode

Die Fahrt von Oed nach Schweinfurt mit der Mitfahrgelegenheit von BlaBlaCar war angenehmst. Anna-Lena und ich waren auf einer Wellenlänge und  hatten eine gute Gesprächsbasis. Es war fast, als ob ich eine alte Freundin wieder getroffen habe. Da war ein Gefühl der Verbundenheit, das ich oft nicht verspüre, wenn ich tatsächlich alte Freunde treffe, was oft bei einem update von „Was bisher geschah…“ bleibt und nicht in tiefere Gesprächs-Gewässer führt. Neben schönen Gesprächen lief ein schöner Soundtrack – das Album "Spirit Bird" von Xavier Rudd – und ich bekam auch einen schönen Buchtipp – „Momo“ von Michael Ende. Weil wir ein bisschen zu früh dran waren, um die anderen 2 Mitfahrer in Regensburg anzuholen legten wir eine Pause ein und gönnten uns einen Kaffee bzw. Tee in einem Cafè in Passau mit tollen Ausblick auf die Stadt.
Die zwei anderen Mitfahrerinnen ließen wir im „Städtla“ Bamberg, wo man in die Keller rauf geht, wieder raus. In Schweinfurt brachte mich Anna-Lena direkt vor die Haustüre meiner CS-host. War ein toller Road-Trip!
Obwohl Jana ziemlich verkühlt war, ließ sie mich in ihre tolle Wohnung, um eine Nacht dort zu verbringen. Gemeinsam mit ihrer Cousine chillten wir am Sofa bei Pizza und Bier und Germany`s next Topmodel. Als Ausgleich zu der körperbezogenen Show zeigten wir den Kalorien und mitteleuropäischen Schönheitsidealen den Mittelfinger und ließen uns noch ein paar Kekse auf der Zunge zergehen :P Am nächsten Morgen brachte Jana mich dann sogar noch zur nächsten Autobahn-Auffahrt und ersparte mir so einen langen Fußmarsch.
An der Auffahrt zur A3 holte ich mir erst mal ein Stückchen Karton von der Tankstelle und malte eine große 3 darauf. Damit platzierte ich mich der Kreisverkehr-Auffahrt und startete das nächste Hitch-Hiking-Abenteuer. Es gibt 2 Möglichkeiten von Schweinfurt nach Burgholz zu kommen. Einmal über die A7 runter zur A3, dann westwärts nach Frankfurt, dann über die A5 hoch nach Marburg und dann über Bundesstraßen weiter ans Ziel. Die zweite Möglichkeit ist über die A7 nordwärts über Fulda, um dann auf die A5 zu wechseln und irgendwo bei Alsfeld auf Bundesstraßen umzusteigen. Die zweite Variante sieht auf Google-Maps kürzer aus, allerdings zum Schluss mehr Bundesstraße. Ich beschloss dem Universum diese Entscheidung zu überlassen, denn die Straße an der ich stand führte zu den Auffahrten in beide Richtungen und ich würde einfach die Strecke nehmen, in die das erste Auto mich bringt. Das Universum entschied sich für die längere Variante. Viele Fahrer und eine Fahrerin nahmen mich viele kurze Strecken mit. Verließ das Vehikel meine Strecke musste ich nie länger als eine halbe Stunde auf die nächste Mitfahrgelegenheit warten. Ein Soldat versicherte mir, dass es die bessere Entscheidung war, diese Strecke zu nehmen, da die A5 in die andere Richtung eine der am wenigsten befahrenen Autobahnen Deutschlands war – danke Universum! Einmal fuhr ich auch ein Stückchen zurück, aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass das manchmal halt notwendig ist, um ans Ziel zu kommen. Einige liebe Menschen fuhren weiter als geplant, Umwege oder kontaktierten Freunde, um mir zu helfen als Ziel zu kommen. Zwei urlaubende Italiener auf dem Weg zum Flughafen nahmen mich in ihrem Mietauto mit und gaben mir die Gelegenheit meine Italienisch-Kenntnisse ein bisschen aus den hinteren Winkeln meines Gehirnes zu kramen. Als wir wegen eines Bypasses wegen einer Baustelle auf der Autobahn die Einfahrt zu der letzten Raststätte auf ihrem Weg verpassten fuhren sie – sehr italienisch – über den Pannenstreifen zu Ausfahrt der Raststätte und entließen mich dort aus ihrer Obhut. Eine 18-jährige Weimarerin beeindruckte mich, indem sie auf meinem ausgestreckten Daumen hin stehen blieb und mich mitnahm, dann sogar weiter fuhr, als sie eigtl. musste. Die einzige Frau dieser Episode und dann auch noch so jung, super cool! Wobei auch 2 andere Frauen stehen geblieben sind, aber dann nicht dahin gefahren sind, wo ich hin wollte.
Der Fahrer, mit dem ich den letzten Teil der Strecke zurückgelegt habe, ist auch extra einen Umweg gefahren und hat mich bis 2 km vor mein endgültiges Ziel gebracht. Von dort aus bin ich dann bergauf kreuz und quer durch einen Buchenwald gelaufen, weil ich mir dachte, das wäre schöner und kürzer als die Straße zu nehmen. Und Google-Maps hat es mir als Fußgänger-Weg vorgeschlagen. Schöner war es bestimmt, kürzer eher nicht, weil die Wege auf meinem Smartphone nicht mit den tatsächlichen Wegen übereinstimmten. Aber ich kam ans Ziel! Plötzlich stand ich vor dem Haus, das ich von den Fotos kannte und meine workaway-host stand auch im Garten. Juhu, ich war da!
Manuela gab mir gleich eine Haus- und Gartenführung und einen Überblick über die Arbeiten, die in den nächsten Tagen und Wochen zu erledigen sind. Und ratet mal, welches Buch im Regal im Wohnzimmer steht =D
Das alte Forsthaus ist ein Seminarhaus, renoviert von Gunther Krueger, dem Gründer von Jivaka Body and Mind und seit März dieses Jahres in der Obhut von Manuela Kuhar, meiner Host.

Was wir hier alles so tun, erzähle ich euch beim nächsten Blog-Eintrag =) bis dann!

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