Time flies like an
arrow!

Es ist schwer zu glauben, dass ich schon wieder eine Woche auf der Isle
of Arran bin.

Gestern vor einer Woche bin ich um 07:15 Uhr in Glasgow angekommen,
nach einer 10-stündigen Busfahrt. Und einem aufregenden Flug. Da wir wegen
schwerem Schneefall in Helsinki eine Stunde Verspätung hatten saß ich ein
bisschen gestresst im Flugzeug, konnte die Landung kaum erwarten und bis endlich
die Flugzeugtüren geöffnet wurden, vergingen die Minuten träge. Gestresst war
ich deshalb, weil ich zwischen Landezeit nach Plan und Abfahrt des Busses nach
London zur Victoria Station nur 2 Stunden Zeit hatte. Und als ich von Reykjavik
nach London geflogen bin, Anfang Oktober, musste ich lange anstehen bei der
Passkontrolle und dann noch auf meinen Rucksack warten und außerdem waren wir
im North Terminal gelandet, der Bus fährt aber vom South Terminal ab. Was ich
aber außer Acht gelassen hatte: letztes Mal wars ein Freitag, als ich
angekommen bin. Und klarerweise ist an einem Freitag viel mehr Betrieb am
Flughafen. Dieses Mal wars ein Dienstag, es standen kaum Leute vor der
Passkontrolle – und die Gesichtsscanner arbeiten ohnehin sehr schnell – als ich
zum Fließband kam, schwebte mein Rucksack schon auf mich zu und zusätzlich
waren wir dieses Mal schon im South Terminal gelandet. So war ich trotz
Verspätung 1 Stunde zu früh bei der Bushaltestelle. Ich hab einmal mehr
gelernt: Es ist total unnötig, sich zu stressen. Es kommt eh so wies kommen
muss. Und außerdem gibt es keine Möglichkeit mit ZUKÜNFTIGEN Situationen JETZT
klar zu kommen. Denn sie existieren nicht. Das sind nur Bilder in unserem Kopf.

Offensichtlich fahren an einem Mittwoch auch weniger Leute mit dem Bus
von London nach Glasgow, letztes Mal war er bis auf den letzten Sitzplatz
besetzt, dieses Mal nicht einmal halb voll. Ich hatte also 2 Sitzplätze zu
meiner Verfügung und konnte mich ein wenig mehr ausbreiten. Als wir gegen 05:00
Uhr morgens eine Pause machten rieselten dicke weiße flauschige Schneeflocken
auf uns herab. Es war wunderschön!
In Glasgow habe ich mich mit Dylan getroffen, einen Workawayer, den ich
bei meinem letzten Host kennen gelernt hatte. Er war bei seinem Bruder auf
Besuch in Kilmarnock, etwas südlich von Glasgow und auch auf dem Weg zu seinem
nächsten Workaway Host.
Um 10:45 Uhr traf ich mich mit Sally, meinem derzeitigen Host. Sie
hatte in paar Tage in Glasgow mit ihrer Tochter und deren Baby verbracht. Ziemlich
praktisch für mich, so konnte ich mit ihr mit dem Auto zur Fähre fahren und
musste nicht den Zug bezahlen. Und dann hat sie mir zusätzlich noch das
Fähr-Ticket bezahlt. Return! Sehr lieb ^^
Sally hat ein Haus auf der Insel in dem Örtchen Brodick, in dem sie
lebt und 3 Cottages, die sie vermietet. http://www.rowanbankholidaycottages.co.uk/
Meine Aufgaben fallen unter die Kategorie „general maintenance“. Ich
habe schon ein paar Möbel abgeschliffen und gestrichen, ein paar Sitze und ein
Betthaupt neu tapeziert und das Wohnzimmer ausgemalt.

Von Samstag bis Dienstag war sie wieder in Glasgow und so fiel auch das
Gassi gehen mit Molly dem Beagle unter meine Aufgaben. Molly ist der Boss hier
im Haus. Manchmal hat man das Gefühl, man kann ihre Gedanken in ihrem Gesicht
ablesen. Meistens ist es in die Richtung: „
Pleeeease
drop a piece I’m starving! Really!“ oder „
No. That’s my chair now. Go and sit somewhere else, human!“ oder
beim Spazieren gehen: „
STOP! There’s an
interesting scent. You can go ahead, human, I’ll follow. Maybe…in a couple of hours.“ Oder: „What
do you mean, there’s a car coming? I don’t give a shit! Cars have breaks as far
as I know, they can stop. I want to walk on the road now. Period.”
Da Gina gerade ihr
placement an der Schule in Lamlash – einem Nachbarort – hat, verbrachten
wir das Wochenende gemeinsam.
Von Fr auf Sa konnte ich bei ihr im Cottage übernachten, von Sa auf So
war sie dann bei mir und hat mir beim Ausmalen geholfen! Sogar hier hab ich
meinen eigenen Lehrling =D
Außerdem haben wir Rowanberry Jelly gemacht. Rowanberry = Vogelbeere.
Am Samstag erklommen wir den Gipfel von Goat Fell, dem höchsten „Berg“
hier auf der Insel. Die 800 m waren aber garnicht so ohne! Wenn man in
Österreich einen 2000er besteigt, legt man im Endeffekt oft auch nicht viel
mehr Höhenmeter zurück, da man ja nicht auf Seehöhe einsteigt. Aber hier
beginnt man tatsächlich bei 0m.
Heute hat Sally mit mir die Insel umrundet – mit dem Auto. In ca 1 ½ Stunden
ist mal einmal rundherum.
Eine weitere Woche werde ich noch hier sein, dann geht’s weiter, und
bald auch wieder Richtung Österreich!