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unsere Gruppe beim Laufskàlarètt |
Vergangenes Wochenende war Laufskàlarètt im Hjaltatal. Beim
Laufskàlarètt werden die Pferde, die den Sommer in den Bergen verbringen
durften, wieder ins Tal getrieben und auf ihre Eigentümer aufgeteilt. So
ähnlich wie beim Schafabtrieb vor 4 Wochen. Nur, dass unser Part beim Pferdeabtrieb
bloßes hinterher reiten war und nur ca. 2 Stunden gedauert hat. Also ein
Kindergeburtstag im Vergleich zum Schafabtrieb ;) Wir hatten 3 Touristinnen aus
Deutschland mit, von denen nur eine wirklich Islandpferdeerfahrung hatte,
weshalb der Ritt seeeehr gemütlich ausgefallen ist. Wir konnten die Pferde bei
Freunden von Annika unterbringen, die in der Nähe vom Pferch leben, bei dem die
Pferde sortiert wurden. So konnten wir das Spektaktel dann aus nächster Nähe
mitverfolgen. Es wird eine Gruppe von Pferden in die Mitte des Pferchs getrieben,
wo die Eigentümer stehen und versuchen, ihre Tiere raus zu sortieren und
in die Abteilungen zu treiben, die sternförmig rund um das Zentrum angeordnet
sind. Dabei geht schon relativ chaotisch zu und es kann schon mal vorkommen,
dass sich 2 Leute an ein Jungpferd hängen um es in die richtige Richtung zu
weisen.
Am Abend hat Annika gegrillt und zur Feier des Tages gab's Hàkarl –
vergammelten Haifisch. Schmeckt so gut wies klingt. Die Konsistenz ist
Gelee-artig. Beim ersten Bissen denkt man sich noch „naja, das geht ja sogar“
beim zweiten Bissen „schmeckt eigentlich nach garnichts“. Aber wenn man dann
während dem dritten Bissen mal einatmet und die Nervenzellen, die die
Geschmacksbotschaften ins Gehirn bringen und die sich bis zu dem Moment
erfolgreich geweigert haben, diese Informationen weiter zu leiten, die
Katastrophe nicht mehr verhindern können:„uuuääärghh!“ Dann ist es gut, wenn ein
Glas mit reichlich wohlschmeckender Flüssigkeit in Reichweite steht.
Robert meinte dazu: „Man muss beim Kauen richtig tief atmen und wenn
man in Schweiß ausbricht, dann hat mans richtig gemacht.“ Dem hab ich nichts
hinzuzufügen o.O
Annika mit Cue |
Einige Tage vor dem Laufskàlarètt hat sich Annika ihre Ferkel nach
Hause geholt. Barbey und Cue =D
Die beiden sind sehr unterhaltsam und wühlen am liebsten draußen in der
Erde rum. Wenn man in den Stall kommt, begrüßen sie einen meist mit einem
erwartungsvollen Grunzen, das, gibt man ihnen nicht sofort Milch, in ein
vorwurfsvolles Grunzen über geht. Außer sie haben gerade eine
anstrengende
Schnüffel-Zeit draußen verbracht, dann liegen sie Arm in Arm und Schnauze an
Schnauze unter der Wärmelampe und schnarchen.
Mit dem Jungpferdetraining haben wir auch begonnen. Wir fahren alle paar
Tage mal, wenn's Wetter nicht zu ekelhaft ist, zur Farm von Roberts Schwester,
wo die Rabauken stehen und üben das aufhalftern, longieren und Hufe heben.
Abgesehen davon waren die Tage relativ ereignislos. Es wurden ein paar
Kälbchen geboren – eines leider tot – und von ein paar Reitpferden haben wir
die Hufeisen abgemacht und sie auf die Weide in den Winter-Urlaub geschickt.
Auch sonst bereiten wir alles für die Winter-Pause vor; die Sättel und
Zaumzeuge werden eingefettet und im trockenen Keller verstaut, denn in dem
Container in dem die Reitsachen jetzt sind, lagert Robert im Winter seine
Gerste.
Vor mir liegen jetzt noch 4 Tage in Island. Am Donnerstag in der Früh
fliege ich weiter nach Großbritannien, wo ich Gina in Glasgow besuchen werde,
bevor ich zu meinem nächsten Workaway-Platz weiter ziehe.
Ein Teil von mir möchte gar nicht weg von Island, aber ich freu mich
auch auf die neuen Länder und Orte und Menschen und Erfahrungen die noch vor
mir liegen.
Mal sehen ob Katla noch so lange mit der Eruption wartet, bis der Flieger meine nächste Destination erreicht hat ;)
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